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Pädagogischer Alltag

  • Eingewöhn­ung

    Für eine gesunde psychische Entwicklung brauchen gerade Kinder unter drei Jahren Personen, denen sie vertrauen können. Kinder entwickeln zu diesen Personen Bindungsbeziehungen, sie können zu mehreren Personen parallel Bindung aufbauen. Bindungspersonen geben dem Kind Sicherheit und Halt in Situationen, in denen sie aus ihrem inneren Gleichgewicht geraten. Die Bindungsperson stellt die sichere Basis dar, von der aus die Kinder ihre Umwelt erkunden, entdecken und Lern- und Entwicklungsprozesse durchleben.

    In den ersten Tagen in der Betreuungseinrichtung haben die Kinder noch keine Bindungsperson in der Kindertagesstätte. Nur durch eine gelungene Eingewöhnung und Bindungsbeziehung schaffen wir die Basis für jeden weiteren neuen Lebensabschnitt Ihres Kindes. Damit die Kinder in der Kindergruppe Zeit haben Beziehung und Bindung zu dem pädagogischen Personal aufzubauen und die Kindertagesstätte kennenzulernen, werden sie in der Eingewöhnungszeit zunächst von ihren Bezugspersonen begleitet. Die Eingewöhnungszeit in der Villa Kunterbunt erstreckt sich je nach Kind über 3 bis 5 Wochen. In der ersten Woche bleibt ein Elternteil oder eine andere Bezugsperson für 1,5 Stunden mit dem Kind im Gruppenraum. Ab der zweiten Woche beginnen wir mit kurzen Trennungsversuchen. In enger Absprache mit dem pädagogischen Personal wird dieser Zeitraum nach und nach verlängert. Bis die Kinder die komplette Betreuungszeit ohne Bezugspersonen nutzen können, vergehen in der Regel drei bis fünf Wochen, in Einzelfällen auch mehr. Um den Kindern den Einstieg in die Kinderkrippe zu erleichtern, ist eine Regelmäßigkeit im Tagesablauf notwendig. Immer wiederkehrende Rituale helfen dem Kind zusätzlich eine Sicherheit aufzubauen.

    Damit es dem pädagogischen Personal und Kindern besser gelingt, möglichst schnell eine tragfähige Beziehung aufzubauen, ist in dieser Zeit eine enge Zusammenarbeit zwischen Bezugspersonen und pädagogischem Personal sehr wichtig. Dazu ist es erforderlich, sich regelmäßig auszutauschen und viel Zeit und Geduld beiderseits aufzubringen, damit dieser Entwicklungsprozess Ihres Kindes gelingt.

  • Aufnahme­­gespräch

    Die Kooperation zwischen Eltern und Erzieherin beginnt bereits vor dem ersten Tag mit dem Aufnahmegespräch. Bei diesem Gespräch sind ein oder beide Elternteile, das angemeldete Kind und in der Regel zwei Erzieherinnen anwesend. Hierbei werden wichtige Informationen über die persönlichen Eigenschaften des Kindes sowie über Bedenken und Erwartungen der Eltern und Erzieher ausgetauscht. Im Vorfeld der Eingewöhnungsphase erhalten die Eltern eine ausführliche schriftliche Information über den Verlauf und ihre Rolle in dieser Zeit. Sowohl die Kinder als auch die Eltern erleben diese Zeit unterschiedlich. Aus diesem Grund ist hier eine enge Absprache und Zusammenarbeit notwendig.

  • Übergänge

    Übergänge sind in der Entwicklung der Kinder sehr prägende Situationen und stellen für sie eine große Herausforderung dar.

    Die Eingewöhnung in die Krippe begleiten die pädagogischen Mitarbeiter gemeinsam mit den Eltern. Damit Kinder gestärkt aus diesem Prozess hervorgehen können, ist es unabdingbar, den Übergang gut vorzubereiten und zu begleiten.

    Ebenso gut vorbereitet und begleitet wird der Übergang von der Krippe in den Kindergarten.

  • Beziehung

    Die Beziehungsqualität ist grundlegende Voraussetzung für ein Gelingen von Bildung in den ersten Lebensjahren, deshalb legen wir auf die Pflege der Beziehung zu jedem einzelnen Kind besonderen Wert.

    Anknüpfend an die Informationen über das Kind, die wir aus dem Aufnahmegespräch erhalten haben, greifen wir die Vorlieben, Interessen und Bedürfnisse der einzelnen Kinder auf und gestalten / entwickeln daraus aktuelle Spiel- und Kontaktangebote.

    Besonders in der Anfangszeit achten wir darauf, jedes einzelne Kind am Morgen persönlich und liebevoll in Empfang zu nehmen, um ihm die Trennungssituation von den Eltern zu erleichtern.

    In dieser Zeit brauchen die Kinder eine ruhige Atmosphäre, in der sie beispielsweise beim gemeinsamen Betrachten eines Bilderbuches auf dem Schoß oder neben uns sitzend erst einmal ankommen können.

    Wir haben in jeder Gruppe feste Bezugspersonen, die die Kinder im täglichen Erleben immer besser kennenlernen. Durch die immer wiederkehrenden Beobachtungen und die Kurzinfos der Eltern in der Bringsituation gelingt es mehr und mehr sich in die jeweilige Situation des Kindes einzufühlen, sein Verhalten und Handeln zu verstehen und dies auch in Worte zu fassen. Dadurch können wir beispielsweise in Konfliktsituationen angemessen reagieren.

    Wir legen auch Wert darauf, den Kindern ein Gruppengefühl zu vermitteln. So arbeiten wir im Innenbereich überwiegend im geschlossenen Gruppenverband.

    Von zentraler Bedeutung sind die gemeinsamen Mahlzeiten und der Morgenkreis in der Gruppe. Wir unterstützen Beziehungen und Freundschaften der Kinder untereinander, indem wir ihnen Zeit, Raum und Anregung zum intensiven Spiel geben.

  • Motivation zur Selbständigkeit

    Motivation, Ermutigung, Anleitung zur Selbständigkeit und Soziales Lernen

    Ein Grundbaustein unserer täglichen Arbeit mit den Kindern ist es, sie in den verschiedensten Alltagssituationen zur Selbständigkeit anzuleiten. Mit Ermutigung, Motivation und der entsprechenden Hilfestellung begleiten wir die Kinder Schritt für Schritt bei der Bewältigung des Alltags, z. B. Hausschuhe oder Matschhose anziehen, Hände waschen, Frühstücksdose aus der Tasche holen, ein Puzzle zu Ende bringen, Sauberkeitserziehung. Hierfür lassen wir den Kindern viel Zeit und Raum, um sich auszuprobieren und ihre Grenzen zu erfahren.

    Durch das tägliche Miteinander entwickelt sich Soziales Lernen. Dabei sammeln die Kinder neue Erfahrungen, z. B. mit Konfliktsituationen umzugehen, Abwarten zu können, Teilen lernen.

    Diese Fähigkeiten sind notwendig, um sich in einer Gruppe zu orientieren und sich wohl zu fühlen.

  • Pflege

    Zu unserer täglichen Arbeit mit Kindern unter 3 Jahren gehört auch das Erkennen und Versorgen der körperlichen Bedürfnisse. Durch gegenseitiges Vertrauen und eine respektvolle Haltung dem Kind gegenüber entsteht gerade beim Wickeln ein ganz persönlicher und enger Kontakt zwischen Erzieher und Kind.

    Die niedrigen Waschbecken und Toiletten lassen die Kinder zunehmend selbstständig werden, denn mit immer weniger Hilfe des Erwachsenen können sie sich die Hände waschen oder auf die Toilette gehen.

    Für jedes Kind, das bis 16:30 Uhr in unserer Einrichtung bleibt, bereiten wir einen festen Schlafplatz mit persönlicher Bettwäsche und eigenem Kuscheltier vor.

  • Sauberkeits­erziehung

    Erst wenn die Kinder selbst den Wunsch signalisieren keine Windel mehr zu tragen, beginnt in unserer Einrichtung die Sauberkeitserziehung. Dies geschieht mit der Bereitschaft der Kinder und in Absprache mit den Eltern. Wir legen sehr großen Wert darauf, dass das Sauberwerden ohne Stress und Zwang verläuft. Ein großer Vorteil liegt im Nachahmungseffekt. Um den Kindern ein Erfolgsgefühl zu vermitteln und um die Freude zu erhalten, bestärken wir sie durch Lob.

    Es gelingt ihnen meist nach einiger Zeit, ihr Bedürfnis selbst zu melden, wobei das Sauberwerden bei jedem Kind individuell verläuft. In dieser Zeit müssen dieEltern darauf achten, dass für die Kinder genug Wechselwäsche zur Verfügung steht.

  • Bewegung

    Allem Handeln liegt Bewegung zugrunde und gerade bei Kleinkindern ist Bewegung das Ausdrucksmittel ihrer Gefühle und Bedürfnisse. Bewegung ist von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung der Kinder.

    In der Villa Kunterbunt verfügen wir über gute räumliche Bedingungen, um den Kindern im Tagesverlauf Bewegungsmöglichkeiten zu bieten.

    Unseren großen Bewegungsraum verwandeln wir Woche für Woche in Bewegungslandschaften, nutzen ihn zum Turnen, Rennen, Trampolinspringen und Schaukeln.

    Der Flur dient uns regelmäßig als „Fahrplatz“, wobei Garderobenbänke und anderes Mobiliar durchaus zum Umfahren und Klettern zweckentfremdet werden.

    Auch unser großzügiges Außengelände mit seinen zahlreichen Bewegungsanreizen nutzen wir sehr regelmäßig. Hier können die Kinder mit diversen Fahrzeugen auf der Bobbycarbahn fahren, auf Hügel klettern, sich an der Rutsche ausprobieren, im Sand buddeln und noch vieles mehr.

    Doch auch innerhalb des Gruppenraumes lassen wir Bewegung zu, soweit es sich auf den Gruppenalltag und das konzentrierte Arbeiten anderer Kinder nicht störend auswirkt.Bei allen Bemühungen dem Bewegungsbedürfnis der Kinder zu entsprechen, verlieren wir jedoch nicht aus den Augen, dass die Kinder im Gegenzug auch immer wieder geschützte Räume und Situationen brauchen, um zur Ruhe zu kommen und konzentriert zu „forschen“.